Ich gehe auf eine Reise und nehme...

Hurra, der Sommer hat nun offiziell begonnen und die Reisepläne rücken immer näher. Egal, ob man sich mit dem Rucksack durch die Wildnis kämpft oder eine Pauschalreise bucht, um am Pool zu entspannen - man möchte seine Alltagssorgen für eine Weile vergessen können. Damit Sie es richtig genießen können, nehmen Sie am besten auch eine Reiseapotheke mit. So können Sie kleinere und größere körperliche Beschwerden bekämpfen, auch in Ländern, in denen Sie die Sprache nicht sprechen.

Ihre Reiseapotheke für innerhalb und außerhalb Europas

Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, müssen Sie ohnehin einen Erste-Hilfe-Kasten in Ihrem Fahrzeug haben. Dieser enthält bereits viele notwendige Dinge, wie sterile Binden und Mull, Desinfektionsmittel, Pflaster und Sicherheitsnadeln. Ihr Apotheker kann Ihnen weitere Informationen über einen Standard-Verbandskasten oder -beutel geben. 

Aber es gibt noch viele Dinge, die in diesem Koffer fehlen. Wir bieten eine Liste zur Inspiration:

    • Ihre vertrauten Medikamente: Es klingt selbstverständlich, wird aber dennoch oft vergessen: Ihre eigenen Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen. Haben Sie einen ausreichenden Vorrat? Ein Rezept ist nicht überall gültig und auch die Marken der Medikamente können sich unterscheiden. Packen Sie also am besten nur Ihre eigenen Medikamente in Ihr Gepäck. Nehmen Sie alles mit, was Sie regelmäßig brauchen, auch wenn Sie gerade nicht darunter leiden, z. B. Medikamente gegen Migräne, Allergien, Arthritis, Asthma... Ein Klimawechsel kann einen Anfall auslösen.
    • Sonnenschutz: Regelmäßiges Eincremen mit Sonnenschutzmitteln, Lippenbalsam mit UV-Filter und abendliches Eincremen mit Aftersun können viel Unheil verhindern. 
    • Schmerzmittel und fiebersenkende Mittel: Eine böse Erkältung, ein verstauchter Fuß oder ein paar Tage Fieber sollten Ihnen den Urlaub nicht vermiesen. Nehmen Sie einen Vorrat für ein paar Tage mit. Wenn die Schmerzen und das Fieber länger anhalten, sollten Sie trotzdem einen Arzt vor Ort aufsuchen.
    • Dasselbe gilt für entzündungshemmende Mittel: Nehmen Sie Salbe und/oder Tabletten mit, um kleinere Entzündungen schnell zu bekämpfen.
    • Die Verdauung in den Griff bekommen: Im Urlaub essen wir oft anders oder mehr. Antazida, ein Abführmittel und Mittel gegen Durchfall und Übelkeit gehören daher in die Reiseapotheke. Manche nehmen auch am besten vor der Abreise ein Mittel gegen Reisekrankheit ein.
    • Insektenschutz: Am besten wählen Sie ein "Repellent" auf DEET-Basis, das Sie vorbeugend auftragen können. Achten Sie darauf, es mit Sonnencreme zu kombinieren; DEET kann deren Wirkung verringern. Achten Sie auch auf Kleinkinder, für die andere Produkte besser geeignet sind; Ihr Apotheker kann Ihnen dazu alle nötigen Informationen geben. Juckreizstillendes Gel oder Antihistaminika können Linderung verschaffen, wenn Sie gebissen werden. Nehmen Sie außerdem eine Pinzette und eine Zeckenzange mit.
    • Augen- und Nasentropfen: Sowohl unterwegs als auch am Zielort kann die Luft trockener sein, als Sie es gewohnt sind. Schützen Sie also Ihre Augen und Nase vor dem Austrocknen.
    • Kleine Hilfsmittel: Ohrstöpsel gegen nächtlichen Lärm, ein Thermometer, Verhütungsmittel, Desinfektionsgel, Lippenbalsam, Brandsalbe... Kurzum, alles, was den Urlaub so angenehm wie möglich macht.

Hüte dich vor der Riesenzecke!

Seit Juni 2019 tauchen immer wieder Berichte über die Hyaloma-Zecke auf, die auch als Riesenzecke bekannt ist. Diese Zecke, die bis zu zehnmal größer ist als die in Westeuropa bekannte Variante, ist vor allem in Nordafrika und Asien verbreitet. Seit ein paar Jahren ist sie auch in Süd- und Osteuropa zu finden. Die Zecke dehnt nun ihr Gebiet weiter aus und wurde bereits in Deutschland und den Niederlanden gefunden.

Zecken, die seit Jahrhunderten in unseren Wäldern leben, können Träger der Borreliose sein. Daher ist es wichtig, sich selbst und seine Mitreisenden täglich auf Zecken zu untersuchen.

Ihre Reiseapotheke außerhalb Europas

Für Aufenthalte außerhalb Europas sollten Sie Ihren Arzt konsultieren, denneinige subtropische Länder verlangen auch den Nachweis einer Impfung, zum Beispiel gegen Gelbfieber. Hierfür müssen Sie sich an eine zugelassene Impfstelle wenden. Ihr Apotheker kann Ihnen weitere Informationen über Impfungen und deren Wirkungsweise geben.

Eine frühzeitige Vorbereitung ist auch für die Malariaprävention wichtig. Die meisten Medikamente sollten bereits vor der Reise eingenommen werden. Ergreifen Sie in Hochrisikogebieten weiterhin die notwendigen Maßnahmen, denn jeder Mückenstich ist ein Risiko. Schutzkleidung, wirksame Insektizide und ein Moskitonetz können Mückenstiche reduzieren. Oberhalb von 2.000 Metern ist Malaria selten. Allerdings können Reisende aufgrund des geringeren Sauerstoffgehalts in der Luft an Höhenkrankheit leiden. Auch dagegen gibt es Heilmittel.

Touristische Krankheit

Das heiße Klima, die Hygiene und die lokalen kulinarischen Spezialitäten können zu Reisedurchfall oder der berüchtigten Turista führen. Achten Sie auf die Qualität des Trinkwassers und vermeiden Sie Eiswürfel. Eventuell können auch Chloramin-Tabletten hilfreich sein, wenn kein Mineralwasser in Flaschen verfügbar ist. Auch rohes Gemüse oder Obst, das Sie nicht selbst geschält oder gewaschen haben, Schalentiere, Lebensmittel, die rohe oder nicht ausreichend gekochte Eier enthalten, Gerichte mit Frischkäse und Eisdesserts können gefährlich sein. Waschen Sie sich in Hochrisikogebieten vor dem Essen immer die Hände mit Desinfektionsseife. In der Regel ist der Reisedurchfall harmlos und heilt innerhalb einer Woche von selbst ab. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Probiotika und Loperamid können helfen, den Durchfall zu kontrollieren.

Bei 1,5 % der Fälle von Reisedurchfall handelt es sich um eine schwere Form: Hohes Fieber, Blut im Stuhl und/oder starke Krämpfe können durch ein verschreibungspflichtiges Antibiotikum behoben werden. Wenden Sie sich in diesem Fall immer an einen Arzt.

Reisen mit Kindern

Kinder reagieren besonders empfindlich auf veränderte Bedingungen. Für sie ist das Reisen eine echte Herausforderung für ihren Körper. Achten Sie in heißen Klimazonen darauf, dass Kinder ausreichend trinken, da sie anfälliger für Dehydrierung sind als Erwachsene. Legen Sie ORS-Beutel in Ihre Reiseapotheke: Sobald sie Durchfall haben oder erbrechen müssen, können Sie es verabreichen, um verlorene Flüssigkeit und Elektrolyte wieder aufzufüllen.

Auch Kinder haben eine sehr empfindliche Haut: Schützen Sie sie mit Sonnenschutzmitteln, auch wenn es bewölkt ist. Verwenden Sie eine Kappe und setzen Sie Kinder unter einem Jahr nicht direkt in die Sonne. Nach einem Jahr dürfen sie mit eingecremten Armen und Beinen für kurze Zeit in die Sonne gehen, jedoch nicht zwischen 11 und 15 Uhr. Schmieren Sie sie eine halbe Stunde vor dem Rausgehen ein und wiederholen Sie dies alle zwei Stunden.

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Urlaub!